Mit den eigenen Mitarbeitern ist es wie mit Autos: Man ist auf sie angewiesen und wenn sie nicht funktionieren, möchte man einfach nur gegen sie treten. Das mag bei ganz groben Schnarchattacken der untergebenen Schreibtischknechte sogar angebracht sein – ist auf die Dauer aber kontraproduktiv. Stichwort: Krankenschein aufgrund von Körperverletzung am Arbeitsplatz.
Viel subtiler und der Klasse eines Chefs angemessen, ist es da doch, die eigenen Angestellten akustisch zu maßregeln. Aber wie? Herumschreien? Auf die Dauer eine Zumutung für die Stimmbänder. Eine Glocke? Zu groß ist da die Wahrscheinlichkeit, fürs Christkind gehalten zu werden.
Die Lösung: Die Chefmaschine! Via Knopfdruck schmettert diese einen von 16 Sounds heraus, die den Angestellten Beine machen. So sehen die Sounds im Detail aus – und so setzen Sie sie als Chef mit Anspruch ordentlich ein!
„Ihren Job möchte ich haben“
Da sitzen sie an ihren Schreibtischen. Im Halbschlaf, eine Tasse Kaffee in der einen Hand, die andere Hand an der Maus. Anstatt sich um die letzten Abrechnungen zu kümmern, schauen sie bei ebay-Kleinanzeigen nach, ob sich schon jemand wegen des Nachtschränkchens gemeldet hat. Oder ziehen sich bei YouTube Videos rein.
Des Rätsels Lösung: Einfach mal als Chef von hinten anschleichen, die Soundmaschine nah ans Ohr der betreffenden Schnarchnase heranführen, und auf den Button für „Ihren Job möchte ich haben“ drücken. Zumindest für diesen Tag sollten ebay und YouTube am Arbeitsplatz dann Geschichte sein.
Der Trommelwirbel
Viel zu häufig kommt es vor, dass Ihre Angestellte sie um etwas bitten. „Ich würde heute gerne etwas eher gehen, denn…“ oder „Ich bräuchte einen neuen Schreibtischstuhl, denn wissen Sie, mein Rücken…“. Einfach das Privatleben aufgeben und gerade sitzen, dann hat man solche Probleme auch nicht!
Bevor Sie sich als Chef bei solchen Wünschen auf ellenlange Diskussionen einlassen, machen sie Folgendes. Sie sehen Ihrem Angestellten in die Augen. Sie drücken auf den „Trommelwirbel“-Button auf der Soundmaschine. Sie warten einen Moment, um Spannung aufzubauen. Sie lächeln und sagen beherzt „Nein“. Und schon hat es sich ausgewünscht.
„Ich bin mir sicher, Sie werden es noch ganz weit bringen“
Man kennt sie ja, diese Leute, die meinen, sie hätten gerade Amerika entdeckt, weil sie selbst ihren Rechner hochfahren können. Freuen sich einen Ast ab, wenn sie die Datei finden, die sie am Tag zuvor gespeichert haben. Solche Leute erwarten morgens auch eine Parade im Hausflur, wenn sie es selbst geschafft haben, sich die Schuhe zuzubinden.
Was macht man da am besten als Chef? Ganz einfach: Lass sie in ihrem Glauben. Sie leben in ihrer heilen Welt, in der kleine Handgriffe zu Meisterwerken erhoben werden, die keine sind. Und am liebsten hören sie was? Ganz genau: „Ich bin mir sicher, Sie werden es noch ganz weit bringen“
Klatschen
Ein Dauerbrenner, den Sie als Chef auch hervorragend ironisch einsetzen können. Je nach Intelligenzgrad Ihrer Angestellten wir dies entweder von einigen bemerkt und honoriert (Reaktion: Herzhaftes Lachen) oder aber für bare Münze genommen (Reaktion: Dämliches Grinsen).
Der Typ aus dem Rechnungswesen kommt mal wieder um 11.30 Uhr ins Büro, was für ihn „früh am Morgen“ ist? Einfach mal demonstrativ auf den „Klatschen“-Button drücken und ihm die Hand reichen. Selbst, wenn er die subtile Botschaft selbst nicht verstanden haben sollte, haben Sie als Chef etwas zum innerlichen Lachen gehabt. Und das kann, umzingelt von dutzenden Unwissenden, Gold wert sein, um es durch den Tag zu schaffen.
„Ach kommen Sie, zu viel Geld macht doch unglücklich“
Da fragt doch tatsächlich jemand nach mehr Gehalt. Und begründet es damit, dass die Mieten gestiegen seien und er nun seine Kinder in einen vernünftigen Kindergarten schicken wolle. Schon mal etwas davon gehört, einfach unterm Schreibtisch im Büro zu übernachten? Und wenn es denn etwas mehr Privatsphäre sein muss: Irgendwo gibt es immer eine einsame Brücke, unter der man’s sich gemütlich machen kann.
Da haben sogar noch Gattin und Kinder Platz. Apropos: Kindergärten sind sowieso überbewertet. Wenn man die Kinder vormittags für ein paar Stunden allein am Bahnhof lässt, lernen sie doch sowieso mehr fürs Leben. Ein zu wohlbehütetes Heim macht sie zu anspruchsvollen Biestern und das würde wiederum auch ihren Vater betrüben. Ergo: Wenn Ihr Angestellter nach mehr Gehalt fragt, gibt es nur einen Knopf, auf den Sie drücken sollten: „Ach kommen Sie, zu viel Geld macht doch unglücklich“.
“At the end of the day brauchen wir asap eine change request beim nächsten release. Da bin ich ganz bei Ihnen“
„Wir brauchen einen steady Cashflow!“ „Vielleicht sollten wir beim Benchmark noch etwas changen!“ Nein, nein, nein! Wie viele Anglizismen muss man denn noch ertragen? Nicht selten erscheint es so, als würden diese Schlaumeier sie nur benutzen, um wichtig zu klingen, ohne zu wissen, was diese Begriffe eigentlich bedeuten.
Das Schlimmste aber ist: Sie werden Sie auch nicht belehren können. Wie geht man da am besten vor? Werfen Sie solchen Leuten als Chef verbal exakt das Gleiche vor die Füße, wie es Ihnen vor die Füße geworfen wird. Ein Hund mag es, wenn er immer wieder den gleichen Knochen bekommt. Hier ist der Knochen eben ein Druck auf “At the end of the day brauchen wir asap eine change request beim nächsten release. Da bin ich ganz bei Ihnen“.
Furzen
Ein Evergreen, der das Gemüt aller gesellschaftlichen Schichten erheitert. Vom König Äthiopiens über den schwerreichen Broker in New York bis hin zum einfachen Aktenordner-Schlepper in Bottrop-Kirchhellen. Sie alle können sich ein Lachen nicht verkneifen, wenn irgendwo und irgendwem ungewollt eine Flatulenz entfleucht.
Warum also nicht dort für Erheiterung sorgen, wo Sie am dringendsten nötig ist? Einfach mal bei der Abteilungsleiter-Konferenz den Furz-Sound aktivieren, während die aktuellen Quartalszahlen veröffentlicht werden. Auch nicht schlecht: Morgens beim Andrang an der Kaffeemaschine einen solchen Furz simulieren und sich dann darüber amüsieren, dass alle verschwinden, obgleich von Geruchsbelästigung doch keine Spur ist. Hach, so leicht kann man als Chef dafür sorgen, dass man an der Kaffeemaschine freie Bahn hat.
„Ach diesen Gefühlskram habe ich outgesourct“ und „der Kuckuck“
Da streicht man bloß ein paar Dinge – Mittagspausen, die Getränkemaschine im Pausenraum und die gratis Snacks in der Küche – und schon geht das Gejammere unter den Angestellten los. Ja wo sind wir denn hier? Früher hatten wir gar nix und mussten zu Fuß zehn Kilometer durch den Schneesturm zur Arbeit gehen. Und heute heulen die Leute, wenn ihr „Chai Latte double chocolate caramel mit fettfreier Sahne ohne Zucker mit Xylit mit veganer Mandelmilch“ einen Tropfen Kuhmilch abbekommt.
Auf solche Gefühlsduseleien und Beschwerdetiraden lassen Sie sich als Chef am besten gar nicht ein. Fehlt nur noch, dass die Mitarbeiter als nächstes verlangen, sich „Brückentage“ nehmen zu dürfen. Was soll das überhaupt sein? Ein Ausflug zur Golden Gate Bridge? Nein, bei jeglichen Beschwerden hinsichtlich Dingen, die nichts mit dem eigentlichen Arbeiten zu tun haben, kann es nur eine Antwort geben: „Ach diesen Gefühlskram habe ich outgesourct“ An dieser Stelle nicht minder passend: Der „Kuckuck“-Sound.
„Was? Sie gehen schon? Haben Sie heute einen halben Tag frei?“
Sie schleichen sich dann hinaus, wenn es ruhig ist. Sie warten auf einen Moment, in dem die anderen konzentriert arbeiten (wenn das denn überhaupt mal vorkommt). Packen mucksmäuschenstill ihre Sachen und tapsen flink zur Ausgangstür. Solche Angestellten, die „nach einem harten Tag“ um 14.00 Uhr gehen, kennt und hast jede Firma.
Stellen Sie sich diesem Verhalten entschlossen in den Weg! Verlegen Sie ihr Büro vor die Ausgangstür, rüsten sie sich mit Bewegungsmelder und Überwachungskamera aus. Sollte jemand es dennoch tatsächlich wagen, am frühen Nachmittag in den Feierabend zu starten, dann weiß er was ihm blüht. Ein freundliches „Was? Sie gehen schon? Haben Sie heute einen halben Tag frei?“. Da geht einem als Chef das Herz auf, wenn der Angestellte in sich zusammensackt und zurück Richtung Arbeitsplatz trottet. Ein Bild für die Spötter…ähm…Götter.
Zonk
Es gibt in jedem Betrieb Menschen, die reden, bevor sie denken. Die bei Fragen antworten, die Ihnen nicht gestellt wurden. Die zu allem eine Meinung haben, obgleich ihre Meinung so fundiert ist, wie ein bulgarischer Bauer Ahnung von Delfinzucht hat. Des Rätsels Lösung? Mund zukleben vielleicht. Aber so fest man das Klebeband auch zurrt und es an den Seiten fest tackert, irgendwann bekommen sie es wieder ab.
Lassen Sie sich als Chef auf solche Scharmützel nicht ein. Gehen Sie subtiler, akustischer, ja, gehen sie demütigender vor. Wenn besagter Angestellte den Mund aufmacht, drücken Sie IMMER auf den „Zonk“-Button. Vielleicht ist er so schlau, und versteht irgendwann, dass die Welt besser ist, wenn er den Mund hält.
„Also, wenn Sie es bis hin zum Arzt schaffen, schaffen Sie es auch ins Büro“
Was? Ein Krankenschein wegen einer kleinen Schweinegrippe? Wegen eines Leistenbruchs zu Hause bleiben? Manche meinen wirklich, der menschliche Körper sei ein rohes Ei. Alte Chef-Weisheit: Wer es auf die Reihe bekommt, dem Arzt zu schildern, warum er ihn krankschreiben sollte, der kann diese Energie auch noch kreativ am Arbeitsplatz umsetzen. Und dann verdoppeln, bitte.
Beim nächsten Angestellten, der Ihnen am Telefon erklärt, er könne aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht kommen, gibt es also nur eine Option: „Also, wenn Sie es bis hin zum Arzt schaffen, schaffen Sie es auch ins Büro“
„Oh Mann!“
Gut, man nimmt vieles in Kauf, damit der Betrieb wenigstens einigermaßen läuft. Für manche Posten reicht es aus, Menschen einzustellen, die doch eigentlich maximal eine Lehre zum Kühlschrank hätten anfangen können. Aber als Chef will man sich ja, zumindest nach außen, tolerant und kollegial zeigen.
Aber selbst diese Sorte Mensch schafft es gelegentlich, dass man die Hände vorm Gesicht zusammenschlägt und am liebsten aus dem Fenster springen würde. Machen Sie es nicht. Es ist zu schade um das teure Glas. Drücken Sie lieber auf „Oh Mann!“ und tun Sie es mit einem Lächeln ab. Sonst bekommen Sie noch etwas von der umherschwirrenden Dummheit ab.
„Ich brauche keinen Widerspruch, ich brauche Unterstützung“
Des Öfteren verspürt man als Chef aus den unteren Reihen zu wenig Zuspruch. Selbst, wenn sie dumm sind, sollten die Angestellten doch begreifen können, dass noch mehr unbezahlte Überstunden gut für sie sind. Genauso wie der Beschluss, die Heizkörper nun komplett zu entfernen. Jeder hat zu Hause schließlich zwei Winterjacken im Schrank, die man über die kalten Monate zur Arbeit mitnehmen kann.
Genau in solchen Momenten ist es bei Unkenrufen an der Zeit, den Button für „Ich brauche keinen Widerspruch, ich brauche Unterstützung“ zu drücken. Dann werden diese Narren vielleicht einsehen, dass Chefs einen Spruch ganz besonders gern mögen und ihren Angestellten ans Herz legen: „Was mich nicht umbringt, macht mich stark“. Recht so!
„Es tut mir aufrichtig leid, aber wir müssen uns leider von Ihnen trennen“ und „Lachen“
Manchmal geht es einfach nicht mehr. Selbst der stabilste Toleranzfaden ist bei Ihnen gerissen und Sie als Chef müssen jemandem mitteilen, dass er sich einen anderen Ort suchen muss, an dem er so tut, als sei er produktiv. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Sie machen auf „verständnisvoller und fürsorglicher Chef“, gehen mit ihm im Legoland Kakao trinken und bringen ihm schonend auf der Hüpfburg bei, dass er entlassen ist.
Oder aber, sie machen es kurz und schmerzlos mit dem Sound „Es tut mir aufrichtig leid, aber wir müssen uns leider von Ihnen trennen“. Wenn Sie Ihren Angestellten besonders bloßstellen möchten, schicken Sie noch den „Lachen“-Sound hinterher. Denn dann wird er denken, die Mittelung, er sei entlassen, sei bloß ein Scherz gewesen. Wird dann aber feststellen, dass dem nicht so ist. Und zwar, wenn er an seinen Schreibtisch zurückkehrt und Sie ihm das Schreiben mit fristloser Kündigung vor Augen halten. Alternativ drücken Sie jetzt nochmal auf „Ich bin mir sicher, Sie werden es noch ganz weit bringen“. Ganz bestimmt.